Evangelische Jugend und Schülerinnen und Schüler der Oberschule Hohenkirchen besuchten am 21.11.2018 die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Bergen-Belsen.

80 Jugendliche sind der Einladung der „EJO“ am Buß- und Bettag zur Tagesfahrt nach Bergen-Belsen gefolgt. Die Besichtigung der KZ- Gedenkstätte war nicht einfach. Im Religionsunterricht wurde das Thema „Gewissen“ behandelt. Was Menschen, Menschen antun können, wozu Menschen in der Lage sind und was Menschen aushalten müssen, konnte eindrucksvoll im Dokumentationszentrum an Hand von Filmen, in denen überlebende Opfer berichten nachempfunden werden.

 

Ausstellungsgegenstände, wie Häftlingsuniformen, Spielsachen von Kindern, die dort umgebracht wurden, drückten auf die Stimmung. Im Raum der Stille wurde es bei der Andacht sehr still. Gewissen und Vergewisserung setzt immer ein Erinnern voraus. Die Diakone des Kreisjugenddienstes, eine Gemeindepastorin und drei Lehrer der Oberschule in Hohenkirchen begleiteten die Jugendlichen. Viele Fragen wurden gestellt, vieles bleibt aber auch nach Jahrzehnten unbeantwortet.

Die KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen war ein Konzentrationslager mit sechs mörderischen Funktionen: Vernichtung durch Gewalt, durch mangelnde Nahrung und Hygiene, durch Zwangsarbeit. In dem abgelegenen Teil der Lüneburger Heide ist Bergen-Belsen ein Ort des Schreckens gewesen. Die Befreier (Britische Arme) ekelten sich beim Anblick der Befreiten, die eigentlich nur menschliche Zuwendung wollten. Auf Grund der hohen Seuchengefahr durch mangelnde Hygiene und den Bergen von Leichen und durch die Leichenfäulnis (tausende von Leichen wurden mit einer Raupe in Massengräber versorgt) - wurde das Lager durch die Britten vollständig abgebrannt. Bergen-Belsen gehört zu den ältesten Gedenkstätten in Deutschland. Juden und besonders sowjetische Kriegsgefangene, politische anders Denkende, Zigeuner, Zeugen Jehovas und viele Namenlose ließen dort ihr Leben.

Zahlreiche Jugendliche nutzten die Gelegenheit, den Grabstein von Anne Frank aufzusuchen. In einigen Jahren wird es keine Zeitzeugen mehr geben. Für Jugendliche ist die Gedenkstätte verständlich und sinnvoll ausgelegt. Man muß viel Zeit mitbringen, um zu verstehen, was man kaum verstehen kann. Die Shoah, das Unheil aus der Unmenschlichkeit war an diesem Tag für Jugendliche eine Vergewisserung, wozu Menschen im Hass und Wahn bereit waren und auch heute noch sind.