Evaluation 20.05.2020
Dem Team der Oberschule ist die ständige Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität sowie die Zusammenarbeit aller am Schulleben Beteiligten (Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte) ein besonderes Anliegen. Aus diesem Grunde führen wir in regelmäßigen Abständen schulinterne Befragungen durch, um den jeweiligen IST-Stand zu analysieren. Aus den Rückmeldungen und den gewonnenen Erkenntnissen leiten wir Entwicklungsziele für unsere weitere schulische Arbeit ab. Diese werden im Schulprogramm verankert.
Um Objektivität zu gewährleisten beauftragen wir für eine Anlayse der Daten ein unabhängiges Institut.
Alle Befragungen dienen ausschließlich statistischen Zwecken und werden anonym behandelt (keine namentliche Zuordnung der gewonnenen Daten).
Umfrage - Home-Schooling (20.05.2020) - Corona
Nach drei Wochen Home-Schooling wurde im Zuge der Corona-Pandemie eine Umfrage mit allen Schülerinnen und Schülern der OBS Hohenkirchen durchgeführt, damit wir als Lehrkräfte erste Schlüsse darüber ziehen können, welche Aspekte bereits gut funktionieren und wo noch Optimierungsbedarf besteht.
An der Umfrage haben insgesamt 156 Schüler:innen von derzeit 218 teilgenommen. Das entspricht 71% der Schülerschaft, also knapp unter drei Vierteln. Das ist ein sehr gutes Ergebnis und erlaubt es uns, Rückschlüsse über den Erfolg unserer Arbeit zu ziehen.
Im Folgenden werden die Ergebnisse der einzelnen Fragen besprochen, daraus ergibt sich dann zum Schluss ein Fazit.
Auswertung
Im Folgenden werden die Ergebnisse der einzelnen Fragen dargestellt.
(Die Angaben sind jeweils in Prozent):
Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler mit der Quantität der Aufgaben gut zurechtkommt. Die ersten beiden Kategorien ergeben zusammen über 70 Prozent, der Prozentsatz der Schülerinnen und Schüler, die nicht zustimmen, liegt bei nur 5%. Der Grundsatz „weniger ist mehr“, der vom Ministerium ausgegeben wurde, scheint von uns als Schule angemessen berücksichtigtet zu werden.
Auch bei der Betrachtung, wie gut die Schülerinnen und Schülern mit dem Niveau der Aufgaben klarkommen, zeigt sich zunächst ein überwältigend positives Ergebnis. Fast 80% stimmen voll oder eher zu. Es fällt aber auf, dass insbesondere bei den jüngeren Jahrgängen der Grad der Zustimmung abnimmt, aber insgesamt immer noch auf einem hohen Niveau bleibt
Über 70% der Schülerinnen und Schüler unserer Schule verstehen die vermittelten Inhalte voll oder eher. Es zeigt sich, dass der Mix aus Wiederholen, Üben und neuen Lerninhalten insgesamt von der Schülerschaft positiv angenommen wird, es erscheint möglich, auch im Home-Schooling im Lehrplan voranzugehen, aber auch hier weichen die Werte der jüngeren Jahrgänge ab und zeigen, dass diese Lerner größere Probleme haben, da über 20% eher nicht zustimmen.
Hier findet sich der erste (und einzige) Bruch in der Bewertung unserer Arbeit. Eine Mehrheit der Schülerinnen und Schüler findet die Aufgabenstellungen nicht oder eher nicht motivierend. Dabei gilt aber zu bedenken: im Präsenzunterricht dürften dies nicht gravierend abweichen. Nichtsdestotrotz ist dies eine Aufforderung, dass das Home-Schooling fehlende Abwechslung in Sozialform und Methodik, die unvermeidbar ist, an anderer Stelle auffängt. Die Möglichkeiten (Lernvideos, Lernsnacks, Videokonferenzen…) sind vielfältig, bei der Menge an zu betreuenden Kurse aber nicht immer umzusetzen. Dies lässt schlussfolgern, dass es wichtig ist, in Teams zu arbeiten, um den Schülerinnen und Schülern auch vereinzelte „Highlights“ liefern zu können und so die Motivation zu steigern.
Ein überwältigend positives Ergebnis, das für uns als Lehrkräfte spricht. Über 90% der Teilnehmer sind der Ansicht, dass wir im ausreichenden Maße Kommunikationsmöglichkeiten geben.
Auch beim Thema Feedback zeigt sich, dass an der OBS gut gearbeitet wird. Ca. 80% haben Lösungen und/oder Rückmeldungen erhalten
Die Frage nach der technischen Ausstattung ist auf den ersten Blick auch sehr positiv. 135 unserer Schülerinnen und Schüler stimmen voll oder eher zu, dass sie gut am Home-Schooling teilnehmen können. Hier ist aber die Zahl der nichtteilnehmenden Schüler besonders wichtig, da zu befürchten steht, dass sie u.a. auch deshalb nicht an der Umfrage teilnehmen konnten, weil entsprechendes Equipment fehlt. Bei derzeit 218 Schülern wären somit bis zu 83 (38%!) nicht so ausgestattet, wie es sein sollte.
Auch wenn eine Mehrheit davon ausgeht, dass sie gut teilnehmen können, zeigt sich anhand dieser Frage, dass weniger als die Hälfte der SuS mit einem PC oder Laptop arbeitet und somit ideale Voraussetzungen besitzt, knapp die Hälfte der Schülerschaft ist auf das Handy angewiesen.
Fazit und Ausblick
Wenn man die Ergebnisse zusammenfasst, lassen sich folgende Tendenzen erkennen:
- Die Kommunikation mit der Mehrheit der Schülerinnen und Schüler funktioniert gut.
- Der Umfang und der Anspruch der Aufgaben scheint insgesamt stimmig zu sein.
- Die jüngeren Jahrgänge sollten bei der Aufgabenstellung besonders in den Fokus genommen werden, da ihnen das selbstgesteuerte Lernen am schwersten fällt.
- Wo möglich, sollte vermehrt mit den Aufgabenstellungen experimentiert werden, um die Motivation zu steigern.
- Viele Schülerinnen und Schüler haben technische Voraussetzungen, um zumindest irgendwie teilzunehmen, eine hohe Dunkelziffer von anderen Fällen ist aber zu befürchten. Eine genauere Abfrage empfiehlt sich.
- Geschrieben von: C. Streicher